Förtha - Gerstungen
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Baugründe:
Diese Strecke ist wohl einer der wenigen Fälle, bei der die Einstellung
einer Bahnlinie nicht so recht bedauert werden kann, sondern eher begrüßt
werden muss.
Da die ursprüngliche und heutige Verbindung Eisenach - Bebra mehrfach
die Landesgrenze zwischen Thüringen und Hessen wechselt, wurde dies mit
dem Aufbau der Demarkationslinie zwischen der Bundesrepublik und der DDR
zum Problem. So fuhren die Züge zwischen Eisenach und Gerstungen auf dem
7,2 km langen Teilstück bei Wommern und Herleshausen durch „Feindesland“.
Der Nahverkehr nach Gerstungen wurde schon 1952 völlig auf Busse umgestellt,
Fernzüge fuhren ohne Halt durch. Nach dem Aufbau der Mauer und der immer schärfern
Grenzsicherungen wurde dieser Zustand für die DDR immer unannehmbarer.
So wurde 1961/62 unter großem Aufwand eine steigungsreiche eingleisige Strecke
von Gerstungen nach Fötha gebaut.
Die alte Strecke Eisenach - Gerstungen die auch auf
westlicher Seite noch zur Reichsbahn gehörte, wurde bis auf gelegentlichen
Güterverkehr stillgelegt. Nach dem Unfall eines Arbeitszuges am 1. Juli 1978
wurde zum 1. August 1978 auch das letzte verbliebene Güterzugpaar eingestellt.
Am 1. Juli 1988 ging das 7,2 km lange Teilstück schließlich an die Bundesbahn
über, die die Trasse mit den zerfallenen Gleisanlagen auch gleich verkaufen
wollte.
Allerdings fand sich kein Käufer und als am 9. November 1989 die DDR
zusammenbrach wurde klar, dass die alte Trasse wieder schnellstmöglich
reaktiviet werden musste. Schon in Frühjahr 1991 war sie wieder einseitig
befahrbar, zum 26. September 1992 wurden wieder alle Züge auf ihren ursprünglichen
Weg geschickt. Somit war die ungünstig trassierte Umgehungsstrecke unnötig
geworden, konnte stillgelegt und schließlich abgebaut werden.
Daten und Fakten:
Streckenlänge: |
15,8 km |
Einweihung: |
13.04.1962 |
Einstellung: |
25.09.1992 |
Streckenabbau: |
1993 |
Besonderheiten:
Umgehungsstrecke der DDR.
Dokumentation der einzelnen Abschnitte:
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