Rhein - Orschweier
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Diese Bahnlinie gehört zu den am frühesten stillgelegten Strecken in Deutschland. Durch den Ausgang
des Ersten Weltkriegs fiel das Elsass wieder an Frankreich, damit war der sowieso schon spärliche
Bahnbetrieb vollends unattraktiv geworden und er wurde zum 24.10.1921 eingestellt, die Strecke
anschließend abgebaut. Bereits zu Beginn des Kriegs gab es ab dem 29.08.1914 keinen Verkehr
mehr auf dem Abschnitt Rhein - Kappel.
Verladestelle am Rheinufer (km 0,0)
Der Nullpunkt der Strecke lag am Ende des parallel zum Rhein liegenden Steinlagerplatzes im Hintergrund des
linken Bildes. Im rechten Bild bog das Gleis nach 150 m nach Osten (links) ab.
Ehemalige Schiffsbrücke über den Rhein
Während heute eine Fähre über den Rhein führt, gab es hier früher eine Schiffsbrücke, deren Beginn man noch
erkennen kann. In der Ortsmitte von Rheinau (franz. Rhinau) endete damals die Straßenbahn aus Boofzheim.
Da aber zwischen den Haltestellen eine Entfernung von 1 km bestand, war ein Umsteigen recht unkomfortabel.
Eine Schienenverbindung zwischen den beiden Bahnen (und eventuell eine feste Brücke) war zwar angedacht, kam
aber nie zustande.
Bahnhof Rheinufer (km 0,3)
Der Bahnsteig für den Personenverkehr befand sich auf einem kurzen geradeaus zum Rhein führenden Stichgleis.
Dahinter mündete das von der Ladestelle kommende Gleis ein, das noch ein 100 m langes beidseitig
angebundenes Nebengleis besaß. Als Kuriosum stand die Stationsbude auf einem Waggon, der bei
Hochwassergefahr hinter den Hochwasserdamm gezogen werden konnte. Das im Bild sichtbare Gebäude ist
die ehemalige Zollstation.
Durchfahrt durch den Hochwasserdamm (km 0,6)
Hier wird der oben erwähnte Damm durchfahren, der bei Hochwasser geschlossen werden kann.
Brücke über den Taubergiesen (km 1,2)
Links der Straße führte eine Brücke über den Taubergießen.
Brücke über die Alte Elz (km 1,9)
Auch für die Alte Elz gab hier es einen Durchlass.
Bahnübergang über die Straße von Rheinau nach Kappel (km 2,6)
Kurz vor der Brücke über den Kanal der Alten Elz wurde die Straße von Rheinau nach Kappel überquert.
Entlang des Alten-Elz-Kanals
Anschließend ging es rechts des Kanals weiter. Im rechten Bild hat sich das Landschaftsbild seit der
Stilllegung vor 90 Jahren stark verändert. Nicht nur entstand hier ein Neubaugebiet, auch die Lage
des Kanals wurde verändert. Die Trasse lag ungefähr dort, wo heute die Straße „Neuritti“
(Blick geradeaus) verläuft.
Bahnhof Kappel (km 3,3)
Die Lage des Bahnhofs Kappel ist nicht mehr eindeutig nachzuvollziehen. Er lag zwischen den Straßen
„Neuritti“ und „Im Mühlgrün“ rechts im Bild. Es gab hier eine einfache
Wartehalle, eine Wärterbude und ein beidseitig angeschlossenes Ladegleis. Anschließend wurde die
Eisenbahnstraße gekreuzt.
Brücke über die Elz (km 3,4)
In einem leichten Bogen ging es anschließend auf die Elz zu. Die Widerlager der einstigen Bahnbrücke
werden jetzt von einer modernen Fußgängerbrücke genutzt.
Haltepunkt Kappel Ost (km 3,7)
Im weiteren Verlauf liegt die Straße „Südend“ auf der ehemaligen Trasse. An deren Ende,
bei der Kreuzung mit der Feuerwehrstraße, ist auf der Karte von 1889 eine weitere Haltestelle verzeichnet.
Zwischen Kappel und Grafenhausen
Der Wirtschaftsweg zwischen Kappel und Grafenhausen entspricht samt seiner Windungen fast genau der alten
Eisenbahntrasse. Auch die Kreuzung mit dem Weg im rechten Bild bei km 4,8 gab es damals schon.
Bahnhof Grafenhausen (km 5,4)
Der Bahnhof Grafenhausen befand sich am Beginn des heutigen Trammwegs bei dem weißen Haus auf der linken
Seite. Auch hier gab es nur eine einfache Wartehalle, eine Wärterbude und dahinter ein beidseitig
angeschlossenes Ladegleis.
Haltepunkt Grafenhausen Ost (km 4,2)
Am Ende des Tramwegs, bei der Kreuzung mit der Fabrikstaße, ist auf der Karte von 1889 ebenfalls noch eine weitere
Haltestelle verzeichnet.
Zwischen Grafenhausen und Orschweier
Dahinter liegt heute die Kleinoberfeldstraße auf dem einstigen Planum. An deren Ende kreuzte die Bahntrasse
damals wie heute einen Weg (jetzt Gewerbestraße) und führte dann über Felder weiter. Im Hintergrund des
rechten Bildes verläuft die Autobahn.
Auf der anderen Seite der Autobahn befindet sich ein Industriegebiet, östlich davon lässt sich der alte Bahndamm
noch gut erkennen, bis er schließlich von der von der Trasse der Straße nach Ettenheim (L 103) überbaut wurde.
Kreuzung mit der Rheintalbahn und Einfahrt in den Bahnhof Orschweier
Ungefähr im linken Bild kreuzte die Ettenheimer Bahn in einem 45° Winkel schienengleich die Staatsbahnstrecke
Offenburg - Freiburg. Die Sicherung erfolgte vom Stellwerk des Staatsbahnhofs aus durch vier Flügelsignale
und Schutzweichen auf der Schmalspurstrecke. Im rechten Bild fuhr dann die Schmalspurbahn auf den
Bahnhofsvorplatz zu.
Bahnhof Orschweier (km 8,0)
Der Lokalbahnhof Orschweier befand sich östlich des Empfangsgebäudes der Staatsbahn auf dem Bahnhofsvorplatz.
Er war zu Schmalspurzeiten als Spitzkehre ausgelegt, für die Weiterfahrt nach Ettenheimmünster mussten die
Zügen kopfmachen. Im Hintergrund (Norden) befand sich die Übergabe zur Staatsbahn mit Gütergleisen und
Umladeanlagen, Rollwagengruben existierten keine.
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