Bad Urach - Künkelemühle
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Auf den ersten Blick nur eine Anschlussbahn, hat diese Strecke noch eine zweite Geschichte:
Schon vor dem Bau der Bahnlinie von Reutlingen über Kleinengstingen auf die Alb existierten
Varianten über Urach. Nachdem der Truppenübungsplatz bei Münsingen immer weiter ausgebaut
wurde, gab es Bedenken, dass diese Zahnradbahn für schwere Militärzüge ungeeignet sei.
So kam wieder eine Verlängerung der inzwischen gebauten Bahnlinie Metzingen - Urach nach
Münsingen über Seeburg und Trailfingen auf. Schon 1918 während des I. Weltkriegs geplant,
wurde dann 1919 die Künkelemühle angeschlossen. Ein Weiterbau bis Münsingen wäre somit
möglich geworden, aber dann doch nicht weiter verfolgt.
Bahnhof Bad Urach (km 10,40)
Noch bis 1999 wäre die gesamte Bahnline an dieser Stelle als „vergessene Bahn“
beschrieben worden. Dankenswerterweise wurde sie jedoch zum 1.8.1999 reaktiviert, nachdem
sie schon im Sommer 1998 an Wochenenden im Tourismusverkehr betrieben wurde. In diesem
Zusammenhang wurde das Gleisfeld geändert, so dass heute zwischen Empfangsgebäude und Bahnhof
die Bundesstraße 28 liegt.
Heutiges Gleisende (km 10,49)
Es gibt sogar noch ein zweites Gleis, so dass auch ein Umsetzen einer Lok möglich wäre.
Hinter dem heutigen Prellbock und links von ihm lagen einst die Bahnhofsgleise.
Ausfahrt aus Urach
Seit 1990 befinden sich auf dem Gelände des Güterbahnhofs die neue B 28 und links von ihr
diverse Supermärkte.
Abzweig Sattelmayer (km 11,07)
Bis 1919 endete das das Gleis an km 11,066, ungefähr an dieser Stelle befand sich auch der
Anschluss der Firma Sattelmayer. Heute ist auf dem Gelände die Firma Hugo Boss angesiedelt.
Später führte das Gleis auf dem Planum der heutigen Sirchinger Straße (L 249) weiter.
Bahnübergang über die alte Sirchinger Straße (km 11,4)
Vor der Straßenverlegung kreuzte hier (von links nach rechts kommend) die Bahnlinie die
alte Sirchinger Straße, die inzwischen in das Gelände der Firma URACA integriert ist.
Ladestelle Firma URACA (km 11,45)
Zwischen dem Bahnübergang und diesem Bild befand sich eine Ladestelle der Firma URACA.
Beginn des Gleises zur Künkelemühle (km 11,5)
Kurz hinter der einstigen Ladestelle liegt, im Gestrüpp versteckt, noch das Gleis zur
Künkelemühle.
Zufahrt zur Künkelemühle
Durch den Zufahrtsweg zur Bruderhaus Diakonie ist das Gleis kurz unterbrochen, rechts neben dem
Schuppen im Hintergrund wird es aber wieder sichtbar.
Bachdurchlass (km 11,8)
Unterwegs findet man den Rohrdurchlass eines Baches, der aus einem Fischteich kommt.
Brücken über die Erms und den unteren Mühlkanal (km 12,0)
Auf einer Stahlträgerbrücke wird zunächst die Erms, dann auf einer Betonbrücke der untere
Mühlkanal überquert.
Das linke Bild zweigt die Ostseite der beiden Brücken, an der Betonbrücke über den Mühlkanal
findet sich die Inschrift „ERBAUT 1919“. Im rechten Bild ist die westliche Seite
der beiden Brücken zu sehen, im Vordergrund wird die Erms über den unteren Mühlkanal geführt.
Brücke über den oberen Mühlkanal (km 12,05)
Nach 50 m folgt die Brücke über den oberen Mühlkanal.
Einfahrtsweiche der Künkelemühle (km 12,05)
Gleich dahinter liegt die Einfahrweiche des kleinen Bahnhofs der Künkelemühle.
Bahnhof der Künkelemühle
Links neben den Gleisen befinden sich noch die Umlenkrollen der Seilzuganlage. Im rechten Bild
sieht man das Häuschen der Seilzuganlage und ein für Übernachtungen nutzbarer Schlafwaggon.
In dem Häuschen befindet sich noch der Motor.
Ladestelle der Künkelemühle (km 12,26)
Nachdem die beiden Gleise wieder zusammengeführt wurden, geht es in die Laderampe.
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