Anschlussbahn Munitionsdepot Urlauer Tann
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Ab 1935 wurde im Urlauer Tann von der Wehrmacht ein großes Munitionslager errichtet.
In diesem Zusammenhang wurde der Haltepunkt Urlau zum Bahnhof umgebaut und eine rund 2,5 km lange
Anschlussbahn zum Depot erbaut. Darin befanden sich zahlreiche Bunker die über fünf Ringgleise
und den dazugehörigen Ladegleisen angeschlossen waren (das 5. Ringgleis konnte jedoch nicht
mehr ganz fertiggestellt werden).
1947/48 wurden die Kampfstoffe (darunter auch Giftgase) noch per Bahn abtransportiert, danach 1948/49
nach französischer Verfügung die Gleise demontiert. Ab Mitte der 60er Jahre wurde das Depot wieder
von der Bundeswehr (und auch der amerikanischen Armee) genutzt. Da anscheinend die Auflage gemacht wurde,
die Landstraße Memmingen - Isny auf einer Brücke zu überqueren, scheiterte der Wiederaufbau der
Anschlussbahn jedoch an den zu hohen Baukosten. Stattdessen wurde die Munition im Bahnhof Friesenhofen
entladen. Nach der Stilllegung der Strecke auch für den Güterverkehr wurde die Ladestelle Urlau errichtet,
die Reststrecke nach Isny abgebaut. Im Jahr 2007 schloss die Bundeswehr das Depot.
Abzweig Urlau
Hinter dem Bahnhof bzw. der Ladestelle Urlau erkennt man immer noch deutlich die Trasse für
das Anschlussgleis zum Munitionsdepot die noch ca. 600 lang links neben der Strecke nach Isny lag
und langsam abfällt.
Ausfahrt zum Depot (km 0,7)
700 m hinter dem Bahnhof zweigte die Anschlussbahn nach Osten ab. Das linke Bild zeigt die Überquerung
einer von Urlau zur Landstraße Leutkirch-Isny führenden Zufahrtsstraße. Hinter den noch vorhandenen
Gleisen der Bahn nach Isny überquerte auch die Militärbahn die Straße. Das rechte Bild zeigt den
Blick in Richtung Südosten mit dem einstigen Bahndamm im Hintergrund.
Ehemaliger Bahnübergang über die Landstraße Leutkirch-Isny (km 1,2)
Diese einstige Überquerung der Landstraße Leutkirch-Isny verhinderte den Wiederaufbau der Strecke Mitte der
60er Jahre, da hier eine Brücke gefordert wurde.
Zufahrt zum Depot (km 1,2)
Hinter der Landstraße liegt ein Feldweg auf der einstigen Trasse. Nachdem ein 180°-Bogen
vollendet wurde und die Anschlussbahn wieder genau nach Norden führte, verschwindet sie nach
2 km im Wald. Ein kleines Stützmäuerchen lässt die Lage erahnen.
Auf knapp 150 m geht es anschließend leicht ansteigend an einer weiteren großen Stützmauer entlang.
Durchlass beim Depot
Nach dem Ende der Stützmauer erreicht man diesen Wegdurchlass. Auf der rechten Seite des rechten
Bildes sieht man schon den Zaun der des Munitionsdepots.
Einfahrt Depot (km 2,2)
Obwohl das Munitionsdepot inzwischen geschlossen wurde, warnen immer noch Schilder
„Militärischer Sicherheitsbereich. Unbefugtes Betreten verboten! Vorsicht
Schusswaffengebrauch“. Daher kann ich von der einst umfangreichen Ringbahn
keine Bilder zeigen.
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